Brandrauch – Entstehung, Verhalten, Gefahren

 

Über 400 Menschen in Deutschland sterben jährlich an den Folgen eines Feuers, wobei ca. 95% dieser Todesfälle auf eine Rauchvergiftung zurückzuführen sind.

 

Wie kommt es eigentlich zu einem Brand? 

Zunächst einmal müssen 3 Faktoren vorhanden sein:

  • Sauerstoff
  • Brennbares Material
  • Thermische Energie

Dazu zwei Beispiele:

Ein besonders anschauliches Video eines Zimmerbrandes durch eine heruntergefallene Zigarette stellt das Unternehmen EI Electronics zur Verfügung.

 

 

Ein Sporttrikot wird auf einen Heizkörper zum Trocknen gelegt.  Der Kunststoffanteil des Trikots beträgt ca. 40%. Die Entflammtemperatur des Kunststoffes liegt bei 250° C. Der Sauerstoffanteil im Raum beträgt ca. 21 %. Die elektrische Heizung (thermische Energie) hat eine max. Leitertemperatur von 1500° C. 

Wenn das Trikot sich überhitzt, beginnt der eigentliche Brennvorgang. Der Rauch steigt auf, verteilt sich unter der Decke und sinkt anschließend ab.

 

Und das ist die große Gefahr – denn Brandrauch ist

  • geräuschlos
  • im Schlaf NICHT zu riechen! – auch für Haustiere nicht! Und bereits 3-4 Atemzüge können ausreichen, um eine Bewusstlosigkeit auszulösen…
  • giftig
  • tödlich

Brandrauch enthält hochgiftige Bestandteile wie Kohlenmonoxid, Blausäure, Salzsäure, Schwefeldioxid und Phosgen.

 

Innerhalb von nur 3! Minuten sinkt die Sichtweite durch den entstandenen Rauch so weit ab, dass man die Orientierung verlieren kann und sich nicht mehr in Sicherheit bringen kann.

 

Denn aus nur 1 kg Papier oder Pappe (Bücher oder Zeitschriften) werden etwa 800 – 1000 m³ Rauchgas freigesetzt, aus nur 10 kg Schaumgummi (Matratzen oder Sofas) werden etwa 20 000 m³ Rauchgas freigesetzt.  Wenn man sich vor Augen führt, dass eine Wohnung mit 100 m² und einer Deckenhöhe von 2,50 m 250 m³ hat, kann man sich vorstellen, wie schnell und wie dicht diese Räume im Brandfall verraucht werden.

 

Übrigens: Kinder unter 6 Jahren sind im Brandfall besonders gefährdet, da sie sich eher verstecken, als vor Feuer oder Rauch zu fliehen versuchen. Deshalb – im Gefahrenfall in Kinderzimmern immer auch unter die Betten oder in den Schrank schauen, ob sich noch Kinder im Raum befinden!

 

Schützen kann man sich vor einer Brandrauchvergiftung relativ sicher, indem man in den Schlafräumen und Fluren oder Räumen, die die Rettungswege aus solchen Aufenthalts/Schlafräumen sind, Rauchwarnmelder installiert.

Denn 70 % der Brände mit Todesfolge ereignen sich nachts.

Wo und wieviele Rauchwarnmelder sinnvoll angebracht werden sollten, lesen Sie in einem weiteren Beitrag.

 

Aber: Im Falle eines Brandes oder wenn der Rauchwarnmelder ausgelöst hat – Wie soll man sich verhalten?

Hier können Sie sich informieren.

 

Und noch ein Tipp für Schulen, Schüler und Erzieher:  Es gibt einen tollen Schülerwettbewerb: „120 Sek. um zu überleben“ zum Verhalten im Brandfall:
Wenn dann der Rauchmelder alarmiert, bleiben nur noch 120 Sekunden, um zu überleben. Was tun? Der Schülerwettbewerb für Klassen der Stufen 7-10 soll helfen, das richtige Verhalten im Brandfall zu erlernen und mit einer kreativen Kampagne weiter zu vermitteln. Hier die Schülerwettbewerb_Anmeldung-und-Erklaerung_2019 für die Schulen.

Achtung: Es empfiehlt sich, die Anmeldung spätestens bis zum 20.11.2019 einzureichen.