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Retardants – Lebensretter nicht nur bei den Buschbränden in Australien

 

Buschbrände in Australien

Sicherlich haben Sie in den Medien in den letzten Wochen wieder Bilder von Löschflugzeugen gesehen, die sich nach allen Kräften darum bemühen, mit sogenannten Retardants die Buschbrände zu bekämpfen

 

Air Force Reserve Flugbesatzungen und Instandhalter sind bereit, Waldbrände mit C-130 Hercules zu bekämpfen, die mit modularen Feuerlöschsystemen ausgestattet sind, ähnlich wie dieses. Das Flugzeug kann bis zu 3000 Gallonen Retardant fallen lassen und deckt eine Fläche von einer Viertel Meile Länge und 60 Fuß Breite ab. Foto von Staff Sergeant Daryl McKamey für Wikipedia

 

Buschrände, gewollt oder ungewollt tragen weit mehr zum Klimawandel bei, als bekannt ist, denn wenn Holz brennt, entsteht aus gebundenem Kohlenstoff das Treibhausgas CO2.

 

Welche dramatischen Auswirkungen dies auf den Klimawandel hat, zeigt eine neue Studie im Fachblatt „Science“. „Wir schätzen, dass Brandrodungen zu einem Fünftel zum Treibhauseffekt beitragen, der vom Menschen verursacht ist“, sagt Thomas Swetnam von der University of Arizona in Tucson, einer der Autoren der Studie. Es sei vollkommen klar, dass Brände einen der Hauptbeschleuniger des Klimawandels darstellten.

Der Temperaturanstieg begünstigt dann weitere Großbrände – ein Teufelskreis. Übrigens eine Bedrohung, die langfristig wohl auch deutsche Wälder betrifft.

 

Insgesamt wurden im Osten Australiens in den letzten Tagen bereits mehr als 1,1 Millionen Hektar Land in Mitleidenschaft gezogen. In New South Wales gibt es etwa 70 Brände, von denen 50 eingedämmt werden konnten.

Auch Sydney wird von den Feuern bedroht.

 

Hier können Sie ein Video sehen, dass auf eindrucksvolle Weise zeigt, wie groß die Gefahr ist und mit welchen Mitteln die Feuerwehren sich bemühen, die Brände wenigstens etwas in Kontrolle zu bringen. Warnung der Feuerwehren: Halten Sie sich um Gottes Willen vom Buschland fern!“

Ohne diese mutigen Feuerwehrleute wären wir alle bei Bränden verloren. An dieser Stelle möchte ich mich bei jedem Menschen bedanken, der sich bei der freiwilligen Feuerwehr engagiert oder als Feuerwehrmensch arbeitet. Herzlichen Dank euch allen!

 

Und in diesem Video sieht man, wie die Löschflugzeuge mit Retardants fieberhaft arbeiten, um möglichst viele Anwesen, Häuser, Scheunen zu schützen und natürlich versuchen, die Brände zu löschen. Ein Beitrag von 9NewsAus:

 

 

Zur Information:

Flammschutzmittel, die bei Waldbränden eingesetzt werden, sind in der Regel eine Mischung aus Wasser und Chemikalien – Ammoniumsalzen, Phosphaten und Sulfaten, die flammhemmende Eigenschaften haben und die dazu bestimmt sind, den Bereich zu benetzen und den Verlauf eines Brandes durch die Vegetation chemisch zu verzögern.

Typischerweise ist es farblich gekennzeichnet – mit rotem Eisenoxid oder ungiftigen, unter UV-Licht zerfallenden organischen Farbstoffen, so dass der Anwendungsbereich aus der Luft sichtbar ist.

 

Es werden aber auch gel-basierte Retardants eingesetzt, die dem NFPA-Standard 1150 entsprechen. Diese sind in anderen Farben eingefärbt, um sie von den traditionellen roten Retardants zu unterscheiden. Die Gele und ihre Farbstoffe sind so konzipiert, dass sie sich auf natürliche Weise biologisch abbauen lassen. Phos-Chek ist eine Marke von Langzeitverzögerern, die derzeit für den Einsatz in Wildnisgebieten zugelassen ist. Phos-Chek hat auch ein verbraucherbasiertes feuerhemmendes Spray namens Wildfire Home Defense, das sofort nach der Anwendung wirksam ist und bis zum Abwaschen mit Schwerwasser wirksam bleibt.

 

Bei Löschfahrzeugen werden in der Regel  hauptsächlich Schaummittel, sog. Class-A-Foam-Mittel verwendet.

Dieser Class-A-Foam ist heute in den USA, Kanada und teilweise auch in Australien unumstrittener Stand der Technik. Er wird sowohl von den kommunalen Feuerwehren, den Forstverwaltungen- und Feuerwehren als auch von den Ökologen akzeptiert und überwiegend für die Bekämpfung, bzw Abriegelung unkontrollierter und kontrollierter Vegetationsbrände eingesetzt. Die in den USA zugelassenen Class-A-Foam-Schaummittel sind ausschließlich für die Bekämpfung von Feststoffbränden (Holz, Stroh, Reifen, Kohle) entwickelt worden.

 

Sie sehen – Retardants sind überlebenswichtig, nicht nur für Mensch, Tier und Besitz – sondern auch für unsere Erde im Kampf gegen den Klimawandel!

 

 

Wohltuende Wärme mit Kaminöfen

 

Langsam aber sicher wird es kalt – die Nächte sind bereits so frisch, dass man gern einmal die Heizung einschaltet.

Eine wunderbare Alternative zur normalen Heizung ist besonders auch in den Übergangszeiten ein Kaminofen.

 

 

 

Die Wärme, die mithilfe des Feuers entsteht, ist eine ganz andere und gemeinsam mit dem Anblick auf die knackenden und brennenden Holzscheite vermittelt es uns Menschen meistens ein wunderbares, behagliches Wohlgefühl.

 

Allerdings sollten Sie sich auch hier gut informieren, was beim Kauf und Einbau eines Kaminofens zu beachten ist.

Erst einmal die Fakten zu den Öfen:

Ein Kaminofen, auch „Schwedenofen“ oder „Cheminéeofen“ genannt, gehört zum weiten Feld der Holzheizungen. Diese Öfen werden in unterschiedlichen Varianten angeboten, z.B. mit Speckstein, der die Wärme länger speichert.

Ebenso breit gefächert stellen sich die Einsatzmöglichkeiten dar. Man kann damit nur einzelne Räume heizen, aber man kann ihn auch als Bestandteil einer sogenannten Hybridheizung installieren, oder beispielsweise mit einer Solarthermieanlage verbinden. Ein Fachmann kann Ihnen da sachkundige Unterstützung anbieten.

 

Vor allem in den Übergangszeiten zwischen Frühling und Sommer sowie Herbst und Winter sorgt ein zusätzlicher Kaminofen für merkliche Entlastung bei den Heizkosten.

 

 

 

Holz gehört zu den nachwachsenden Rohstoffen und somit heizt man mit einem Kaminofen umweltschonend und emissionsarm. Und im Vergleich zu anderen fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas sogar sehr preiswert.

 

Dabei müssen Sie aber bei der Befeuerung mit Holz darauf achten, dass es lang genug gelagert wurde. Denn wenn es zu hohe Feuchte aufweist, verbrennt das Holz im Kamin unsauber. Dies reduziert den Heizwert vom Holz sowie die Nennwärmeleistung und das Gerät wird unnötig belastet.

 

Und natürlich muss auch hier auf den Brandschutz geachtet werden!

Die Gründe für die staatlichen Kaminofen-Vorschriften liegen im vorbeugenden Brandschutz:  Privat betriebene Feuerstätten stellen grundsätzlich eine potentielle Gefahrenquelle für die Allgemeinheit dar.

Deshalb wurden Regelungen aufgestellt, die ein Mindestmaß an Sicherheit für den einzelnen Kaminofen Besitzer, aber auch andere Personen und Gebäude gewährleisten.

 

Beim Aufstellen des Ofens sind zwingend diese Abstände zubeachten:

  • 20 Zentimeter zwischen Rückseite und Wand
  • 30 Zentimeter zu jeweils beiden Seiten
  • 65 Zentimeter zu jeweils beiden Seiten, bei Seitenscheiben
  • 20 Zentimeter zwischen Ofen/Rauchrohr und Decke
  • 80 Zentimeter vor der Frontverglasung

Brennbare Gegenstände sind bei kleineren Abständen durch nichtbrennbare Isolierung vor Überhitzung zu schützen. Außerdem ist brennbarer Boden durch eine entsprechende Kaminofen-Bodenplatte vor Funkenflug und Brandgefahr zu schützen, bevor der Kaminofen Anschluss erfolgt.

Hier können Sie eine PDF-Zusammenfassung der Kaminofen-Vorschriften herunterladen.

Weitere Kaminofen-Vorschriften regeln beispielsweise den maximalen Feinstaubausstoß von Kaminöfen, um ausreichend Schutz von Gesundheit und Umwelt sicherzustellen.

Die Kaminofen Vorschriften sollten also individuell vor Ort besprochen werden. Der zuständige Bezirksschornsteinfeger ist dafür der richtige Ansprechpartner.

 

Übrigens: Wir raten Nutzern von Kaminöfen zur Installation eines Kohlenmonoxidwarnmelders. Schon geringe Mengen eingeatmeten Kohlenmonoxids führen zu irreversiblen Herz- und Hirnschäden, größere Mengen zum Tod.

 

Brandrauch – Entstehung, Verhalten, Gefahren

 

Über 400 Menschen in Deutschland sterben jährlich an den Folgen eines Feuers, wobei ca. 95% dieser Todesfälle auf eine Rauchvergiftung zurückzuführen sind.

 

Wie kommt es eigentlich zu einem Brand? 

Zunächst einmal müssen 3 Faktoren vorhanden sein:

  • Sauerstoff
  • Brennbares Material
  • Thermische Energie

Dazu zwei Beispiele:

Ein besonders anschauliches Video eines Zimmerbrandes durch eine heruntergefallene Zigarette stellt das Unternehmen EI Electronics zur Verfügung.

 

 

Ein Sporttrikot wird auf einen Heizkörper zum Trocknen gelegt.  Der Kunststoffanteil des Trikots beträgt ca. 40%. Die Entflammtemperatur des Kunststoffes liegt bei 250° C. Der Sauerstoffanteil im Raum beträgt ca. 21 %. Die elektrische Heizung (thermische Energie) hat eine max. Leitertemperatur von 1500° C. 

Wenn das Trikot sich überhitzt, beginnt der eigentliche Brennvorgang. Der Rauch steigt auf, verteilt sich unter der Decke und sinkt anschließend ab.

 

Und das ist die große Gefahr – denn Brandrauch ist

  • geräuschlos
  • im Schlaf NICHT zu riechen! – auch für Haustiere nicht! Und bereits 3-4 Atemzüge können ausreichen, um eine Bewusstlosigkeit auszulösen…
  • giftig
  • tödlich

Brandrauch enthält hochgiftige Bestandteile wie Kohlenmonoxid, Blausäure, Salzsäure, Schwefeldioxid und Phosgen.

 

Innerhalb von nur 3! Minuten sinkt die Sichtweite durch den entstandenen Rauch so weit ab, dass man die Orientierung verlieren kann und sich nicht mehr in Sicherheit bringen kann.

 

Denn aus nur 1 kg Papier oder Pappe (Bücher oder Zeitschriften) werden etwa 800 – 1000 m³ Rauchgas freigesetzt, aus nur 10 kg Schaumgummi (Matratzen oder Sofas) werden etwa 20 000 m³ Rauchgas freigesetzt.  Wenn man sich vor Augen führt, dass eine Wohnung mit 100 m² und einer Deckenhöhe von 2,50 m 250 m³ hat, kann man sich vorstellen, wie schnell und wie dicht diese Räume im Brandfall verraucht werden.

 

Übrigens: Kinder unter 6 Jahren sind im Brandfall besonders gefährdet, da sie sich eher verstecken, als vor Feuer oder Rauch zu fliehen versuchen. Deshalb – im Gefahrenfall in Kinderzimmern immer auch unter die Betten oder in den Schrank schauen, ob sich noch Kinder im Raum befinden!

 

Schützen kann man sich vor einer Brandrauchvergiftung relativ sicher, indem man in den Schlafräumen und Fluren oder Räumen, die die Rettungswege aus solchen Aufenthalts/Schlafräumen sind, Rauchwarnmelder installiert.

Denn 70 % der Brände mit Todesfolge ereignen sich nachts.

Wo und wieviele Rauchwarnmelder sinnvoll angebracht werden sollten, lesen Sie in einem weiteren Beitrag.

 

Aber: Im Falle eines Brandes oder wenn der Rauchwarnmelder ausgelöst hat – Wie soll man sich verhalten?

Hier können Sie sich informieren.

 

Und noch ein Tipp für Schulen, Schüler und Erzieher:  Es gibt einen tollen Schülerwettbewerb: „120 Sek. um zu überleben“ zum Verhalten im Brandfall:
Wenn dann der Rauchmelder alarmiert, bleiben nur noch 120 Sekunden, um zu überleben. Was tun? Der Schülerwettbewerb für Klassen der Stufen 7-10 soll helfen, das richtige Verhalten im Brandfall zu erlernen und mit einer kreativen Kampagne weiter zu vermitteln. Hier die Schülerwettbewerb_Anmeldung-und-Erklaerung_2019 für die Schulen.

Achtung: Es empfiehlt sich, die Anmeldung spätestens bis zum 20.11.2019 einzureichen.

 

 

Grüne Flammschutzmittel

 

Matratzen in Hotels waren bislang oft mit giftigen Flammschutzmitteln geschützt. Nun wird es gesünder – und umweltfreundlicher: Empa-Forscher entwickelten eine umweltschonende und ökonomische Synthese für ungiftige Flammschutzmittel. 

 

Mittlerweile werden viele Matratzen mit gesundheitlich unbedenklichem Flammschutz hergestellt. Bild von Luisao Pepe auf Pixabay

 

Der Flammschutzexperte Sabyasachi Gaan entwickelte EDA-DOPO an der Empa in zwei Jahren Forschungsarbeit im Rahmen des Eureka SUSPUR-Projekts. Den Anstoss dazu gab die FoamPartner Gruppe, die ihr Sortiment mit umweltfreundlich ausgerüsteten, flammgeschützten PU-Schaumstoffen ausbauen wollte. Derzeit ist die Firma alleiniger Lizenznehmer für EDA-DOPO für die PU-Schaumherstellung. Die Substanz wird ausschliesslich von der Metadynea Austria GmbH hergestellt.

 

Flammhemmende Polster sind vor allem für Bereiche vorgeschrieben, an denen sich viele Menschen aufhalten: Flugzeuge, Bahnen und Busse, Hotels und Gaststätten. Flammschutzmittel verhindern eine Entzündung, etwa mit Zigaretten oder durch Vandalismus. Doch auch hier werden die Umweltstandards immer strenger.

 

Ausdünstungen von Flammschutzmitteln in die Umgebungsluft und die Atmosphäre sind unerwünscht; ebenso werden die giftigen Gase, die beim Brand entstehen können, immer weniger akzeptiert.

 

Viele Staaten haben halogenierte Flammschutzmittel denn auch bereits verboten. Daher wächst auf der ganzen Welt der Bedarf nach modernen, unschädlichen Alternativen.

 

Dazu gibt es hier ein interessantes Video.

Der Brand in Notre Dame

 

Noch immer ist es nicht aufgeklärt, wieso es zu diesem verheerenden Brand in dieser wunderschönen alten Kirche kam.

Ansicht des brennenden Dachstuhls von Süden, dicht an den Türmen der Westfassade, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Incendie_Notre_Dame_de_Paris.jpg

 

Tatsache ist aber, dass es mehrere Möglichkeiten gab, die den Brand auslösen konnten:

Zum einen ist es erwiesen, dass die Arbeiter, die mit der Renovierung beschäftigt waren, gegen das strikte Rauchverbot verstoßen hatten. Angeblich wurden 7 Zigarettenkippen am Tatort gefunden.

Zum anderen wurde laut der Zeitung Le Canard Enchaîné die Feuerwehr erst 35 Minuten nach dem ersten Feueralarm angerufen.

Und ein weiterer wichtiger Grund für einen Brand ist sicherlich auch die Tatsache, dass der Klerus unter Verstoß gegen alle Sicherheitsauflagen elektrische Schlagwerke für mehrere Glocken im Vierungsturm hatten einbauen lassen. Das Verlegen elektrischer Leitungen war wegen Kurzschlussgefahr im Bereich der uralten trockenen Balken aus dem 13. Jahrhundert strikt untersagt.

Leider kommt es immer wieder zu solchen Katastrophen, weil Menschen leichtfertig mit den so wichtigen Brandschutzvorschriften umgehen.

Das Thema Brand durch Zigaretten und Brand durch Kurzschlüsse wird in gesonderten Beiträgen noch einmal behandelt.

Achtung Brandgefahr durch „Haier“- Waschmaschinen und Trockner

Besitzen Sie eine Waschmaschine oder einen Trockner der Firma „Haier“?

In „einigen wenigen Fällen“ bestehe Brandgefahr heißt es in den Sicherheitshinweisen, die der chinesische Hersteller „Haier“ im Februar auf seiner Internetseite veröffentlicht hat.

 

Brandgefahr bei einigen Modellen!

Betroffen sind demnach Waschmaschinen mit den

Modellbezeichnungen
HW-C 1460TVE 

HW-C 1470TVE 

ProSport 1260 

ProSport 1460.

Brandgefahr besteht außerdem bei den Wäschetrocknern

HWD70-1482 

HWD80-1482.

Kunden erhalten unter der Rufnummer 0800 3373378 einen Termin für den kostenlosen Austausch der Steuerungseinheit.
Die Maschinen können bis zur Reparatur weiter betrieben werden, so der Hersteller, allerdings nicht ohne Aufsicht.

Hier können Sie die den offiziellen Sicherheitshinweis lesen.

 

Das IFS (Institut für Schadenverhütung) hat dazu in seinem Brandversuchshaus ein sehr überzeugendes Video erstellt, das die Gefahren eines Brandes bei einem Wäschetrockner deutlich macht. Nehmen sie sich Zeit dafür.

Wäschetrockner sind nach der IFS-Brandursachenstistik die Elektrogeräte, die am häufigsten in Brand geraten.